Das leckerste Frühstücks-Brötchen taugt nichts, wenn man sich bei der Lektüre der Tageszeitung daran verschluckt. „Grefrath soll sich für Klimawandel besser rüsten“ meldet die Rheinische Post (RP) in ihrer Montagsausgabe (15.3.21). Und weiter: „Die Gemeinde soll die notwendigen Schritte zur Beteiligung am Sonderprogramm ,Klimaresilienz in Kommunen‘ in NRW umsetzen. Insbesondere soll geprüft werden, ob sich die Förderungsgegenstände ,Städte und Hitze‘ und ,Klimaresiliente Schulen: Coole Schulhöfe‘ umsetzen lassen.“
Soweit so gut. So steht es auch in einem Antrag, den GOVM am 25. Februar im Rathaus einreichte und der am 4. März vom Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderates an den zuständigen Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität weitergeleitet wurde.
Erst dann blieb das Brötchen im Halse stecken. Denn weiter heißt es in der RP: „Der entsprechende Antrag der SPD soll im Ausschuss Klima, Umwelt und Mobilität beraten werden.“
SPD-Fraktionschef Bernd Bedronka gab dem RP-Autor noch einige Erklärungen mit auf den Weg, die inhaltlich nahezu deckungsgleich sind mit den Erläuterungen, die GOVM zur Begründung in den Antrag der Wählergemeinschaft vom 25. Februar geschrieben hatte.
Bedronka war in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses anwesend und stimmte am 4. März dafür, den eingereichten GOVM-Antrag an den Umweltausschuss weiterzuleiten. Das hielt den SPD-Mann nicht davon ab, vier Tage später per Mail einen nahezu identischen Antrag an die Verwaltung zu schicken.
Um nicht missverstanden zu werden: GOVM hat sich die Klimaresilienz, also das Vorbereiten der Kommunen auf die Konsequenzen des Klimawandels, schon lange auf die Fahnen geschrieben. Und wir freuen uns über jede und jeden, die oder der ähnlich denkt, und hilft, Grefrath auf diesem Feld fit zu machen.
Aber, liebe Sozialdemokraten: Einen eigenen Antrag einzureichen, wenn vier Tage vorher schon ein inhaltlich identischer mit Eurer Zustimmung an den zuständigen Ausschuss verwiesen wurde – was für eine Taktik ist das denn? Frei nach: Es ist alles gesagt, aber noch nicht von jedem?
Wie auch immer: Wir von GOVM freuen uns, Euch Sozialdemokraten beim Bestreben, Grefrath auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten, an unserer Seite zu wissen.
Der Igel hat sich auch gefreut, als der Hase dann ankam.