Nach der Sommerpause und unter erleichterten Corona-Bedingungen kommt die Ratsarbeit auf Touren. Gleich drei Ausschüsse des Gemeinderates tagten in der vorigen Woche: Am Montag der Umwelt-, Klima- und Mobilitätsausschuss, am Dienstag der Jugend-, Senioren- und Sozialausschuss und schließlich am Donnerstag der Schulausschuss.
Die Woche begann für GOVM mit einem Erfolg: Der Umweltausschuss unterstützte einstimmig einen von der Wählergemeinschaft eingebrachten Antrag für Baumgutscheine.
Dessen Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, auf ihren Grundstücken Bäume anzupflanzen. Dabei erhalten sie pro Wohngrundstück einen Gutschein der Verwaltung, mit dem sie aus fünf sorgfältig ausgewählten Arten einen passenden Baum für ihre Fläche wählen können.
GOVM hatte den Antrag gestellt, um mit dem Projekt das Bewusstsein für die ökologische Bedeutung von Bäumen zu stärken. Bürgerinnen und Bürgern sollten eine Möglichkeit erhalten, im Sinne von konkretem Klima- und Artenschutz zu handeln: Bäume speichern Kohlendioxid, verbessern das Mikroklima und geben Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum.
Anträge für die Baumgutscheine der Gemeinde können Interessierte zu Beginn des nächsten Jahres stellen.
Afghanistan im Sozialausschuss
Am Dienstag, im Jugend-, Senioren- und Sozialausschuss, ging es unter anderem um die Flüchtlingssozialarbeit und die aktuelle Belegung in den gemeindlichen Unterkünften.
Dabei diskutierten die Ausschuss-Mitglieder kurz über eine „Afghanistan Resolution“. Der Rat der Gemeinde Grefrath soll durch die von der SPD-Fraktion vorgelegte Resolution zum Ausdruck bringen, dass ihm die Lage der Menschen in Afghanistan nicht gleichgültig ist. GOVM unterstützt diese Initiative „Solidarität mit Afghanistan“ ausdrücklich. Die Wählergemeinschaft hat ebenfalls darum gebeten, dass sie in der nächsten Ratssitzung (am 5.10.) eingebracht wird, nachdem sich die Fraktionen über den genauen Wortlaut verständigt haben. Für GOVM-Fraktionschef Eckhard Klausmann ist die Resolution „ein symbolischer Akt der Menschlichkeit und Nächstenliebe“. Er bat darum, dass in der Ratssitzung alle Fraktionen für die Resolution stimmen.
Keine Lüftungsanlagen in Grefrather Klassenräumen
Im Schulausschuss wurde am Donnerstag per Dringlichkeitsantrag der Grünen ein Punkt nachträglich auf die Tagesordnung gehoben, der Schüler und oftmals mehr noch ihren Eltern unter den Nägeln brennt: Lüftungsanlagen in den Klassenräumen der Grefrather Schulen.
GOVM-Mitglied Anne Deimel, selbst Lehrerin, hielt ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, den Kindern, die sechs bis neun Stunden im Unterricht Masken tragen, das Leben endlich mit Lüftungsanlagen leichter zu machen. Die Belüftung der Klassenräume (alle 20 Minuten Fenster auf), die auch im Ausschuss viele favorisieren, ist für sie keine Lösung. Denn kaum jemand könne sich vorstellen, was das bedeutet: „Die Schüler müssen im Winter in ihren Mänteln und dicken Jacken dasitzen, und denen in der Fensterreihe weht der Wind regelmäßig die Papiere vom Pult.“
Trotz des Appells für Lüftungsanlagen – es wird sie auch künftig nicht geben. Alles bleibt auch in der hereinbrechenden kalten Jahreszeit beim Alten.
Wir von GOVM verkennen die Probleme nicht, vor denen die Verwaltung steht, die für Lüftungsanlagen sorgen müsste.
Sie hat im vergangenen Schuljahr versucht drei verschiedene Luftfilter zu testen. Diese Tests waren nicht aussagekräftig, da die Tests nach jeweils 20 Minuten abgebrochen werden mussten. Denn eine Verordnung des Landes fordert, dass nach 20 Minuten auf jeden Fall – mit und ohne Luftfilter in den Schulklassen – die Fenster zum Lüften der Räume geöffnet werden müssen.
Weiteres Problem: Die Landesregierung, der Kreis Viersen und der Städte- und Gemeindebund glauben, dass keine Luftfilter in Klassenräumen von Nöten sind. Fenster auf, sei wirksamer.
Dann ist da noch die finanzielle Förderung von Luftfiltern. Geld vom Land gibt es dafür nur, wenn die Klassenräume keine Fenster haben oder ihre Fenster nicht zu öffnen sind. Beide Voraussetzungen erfüllen die Grefrather Schulen – Gott-sei-Dank – nicht.
So weit, so schlecht.
Am Montag dieser Woche hat der Bau- und Planungsausschuss getagt. Wir halten Sie auf dem Laufenden.