Haushaltsrede 2022
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
meine Damen und Herren der Verwaltung,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Besucherinnen und Besucher,
ich will mich auf einige aus unserer Sicht zentrale Aspekte des vorgelegten Haushaltsentwurfs beschränken. Wir erkennen, wie schwierig es ist, ein finanzpolitisches Gleichgewicht zu
schaffen. Ein Gleichgewicht zwischen notwendigen Ausgaben, die für die Zukunft der Gemeinde unerlässlich sind, und dem nicht minder notwendigen Sparen.
Wir glauben, dass dies dem Kämmerer André Middelberg und seinem Team auch in diesem Jahr wieder einmal gelungen ist. Dafür sagen wir allen direkt Beteiligten, dem gesamten Mitarbeiterstab der Verwaltung und auch dem Bürgermeister „Danke schön“.
Wir betonen allerdings „auch in diesem Jahr noch einmal“, denn wir sollten uns nichts vormachen: Das positive Jahresergebnis ist Resultat von Sonderfaktoren. Ich erwähne die pandemiebedingten Ausgleichsbuchungen, die schon in drei Jahren nicht mehr möglich sein werden. Und ich erwähne die außerordentlichen Erträge aus Grundstücksverkäufen, die sich so schnell nicht wieder erzielen lassen.
Beides lässt die Finanzsituation der Gemeinde besser aussehen als sie kurzfristig sein wird. Die Stunde der Wahrheit schlägt mit dem Haushaltsentwurf 2025.
In diesem Zusammenhang weise ich auf einen weiteren Punkt hin: Es gibt klare Signale von großen Zentralbanken und entsprechenden Druck auf die Europäische Zentralbank. Vieles deutet daraufhin, dass die Geldbeschaffung auf den Kreditmärkten auch für die Gemeinde Grefrath in Zukunft teurer wird.
Das alles sollten die Vertreter der Parteien im Auge behalten, die derzeit schon wieder mit Wahlkampf beginnen. Da ist die Versuchung naturgemäß groß, durch kostspielige „Zückerchen“ auf der lokalen Ebene, die Wähler mit Blick auf
die Landtagswahl für ihre jeweiligen Parteien gewinnen zu wollen.
Zum Schluss noch ein Hinweis: „Setzen Sie als Rat mit Hilfe der Verwaltung aktiv neue Impulse für eine lebenswerte Zukunft hier vor Ort in der Sport- und Freizeitgemeinde Grefrath.“
Ich zitiere hier die Aufforderung des Kämmerers – zum Ausdruck gebracht bei seiner Vorstellung des Haushaltsentwurfs gegenüber den Vertretern der Wählergemeinschaft GOVM: „Zur Freizeitgestaltung in der Sport- und Freizeitgemeinde gehört auch die Kultur.“
Ich spreche nicht von Großveranstaltungen, wie sie hier in der Albert-Mooren-Halle oder im Eisstadion stattfinden. Ich spreche von der „kleineren Kultur“: Von Lesungen, Ausstellungen und Klein-Konzerten.
Solche Veranstaltungen haben bislang in der Freizeitgemeinde nur durch private Initiative stattgefunden.
Für die – aus unserer Sicht notwendige – Förderung solcher Events haben wir im vorliegenden Zahlenwerk keine Posten gefunden. Das mag an uns liegen. Wir würden uns jedenfalls gerne „mit Hilfe der Verwaltung“ auf die Suche danach begeben – zumal die Organisatoren von „kleiner Kultur“ sich schon über kleine Förderbeiträge aus dem Haushalt freuen.
So ließen sich mit wenig Geld – ich zitiere noch einmal den Kämmerer – „aktiv neue Impulse für eine lebenswerte Zukunft in der Sport- und Freizeitgemeinde“ setzen.
Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren, ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Die Wählergemeinschaft GOVM wird dem vorliegenden Haushalt zustimmen!